Geldwertstabilität – Kaufkraft des Geldes – VPI
24. August 2023 2023-08-24 16:30Geldwertstabilität – Kaufkraft des Geldes – VPI
Geldwertstabilität – Kaufkraft des Geldes – VPI
Unter der Geldwertstabilität wird verstanden, dass die Kaufkraft des Geldes erhalten bzw. stabil bleibt. Um Einfluss auf die Geldwertstabilität nehmen zu können, muss diese zuerst gemessen werden. Hierfür wird auf den sogenannten Verbraucherpreisindex oder auch kurz VPI, zurückgegriffen. Mithilfe des VPI wird die Preisänderung für einen gewissen Zeitraum für ausgewählte Waren und Dienstleistungen berechnet und dargestellt. Als Basis hierfür dient ein Warenkorb, welcher alle Artikel umfasst, welche für einen Durchschnittshaushalt von Relevanz sind. Dieser Warenkorb beinhaltet in Österreich derzeit um die 800 Güter aus den Bereichen
- Verkehr
- Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
- Freizeit und Kultur
- Verschiedene Waren und Dienstleistungen
- Hausrat und laufende Instandhaltung
- Bekleidung und Schuhe
- Wohnung, Wasser, Energie
- Restaurants und Hotels
- Gesundheitspflege
- Erziehung und Unterricht
- Nachrichtenübermittlung
- Alkoholische Getränke und Tabak
Vereinfacht gesagt wird im Rahmen der Ermittlung des Verbraucherpreisindex regelmäßig nachgesehen, welche Preise die im Warenkorb befindlichen Güter aufweisen und wie hoch die Veränderung zum Vergleichszeitraum ausfällt. Preisänderungen können vor allem durch 3 Faktoren entstehen:
- Veränderung der Nachfrage
- Veränderung des Angebotes
- Veränderung in Bezug auf Importe bzw. Exporte
Kommt es zu einer verstärkten Nachfrage, führt dies zu einer Erhöhung der Preise, insbesondere wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt. Ist das Angebot höher als die Nachfrage, kommt es gegebenenfalls zu einer Preisreduktion.
Angebotsseitig können beispielsweise höhere Produktionskosten, z.B. aufgrund von höheren Rohstoffpreisen oder Steuererhöhungen zu einem Preisanstieg führen. Aber auch die Erhöhung von Gewinnzuschlägen aufgrund von einer hohen Marktmacht eines Unternehmens können zu einer Preissteigerung führen. Es kann aber nicht nur zu Preissteigerung kommen, theoretisch könnte es auch zu Preissenkungen führen, wenn beispielsweise Steuern reduziert werden.
Neben der Nachfrage und dem Angebot haben auch noch die Außenbeziehungen, also die Beziehung zu anderen Ländern, Einfluss auf die Preisgestaltung. So können sich beispielsweise Zölle, Einfuhrbestimmungen oder auch Währungsschwankungen auf die Preise auswirken.
Abhängig davon, ob die Preise der Güter aus dem angesprochenen Warenkorb nun steigen oder fallen, kommt es zu einer steigenden Kaufkraft oder einer sinkenden Kaufkraft. Der Begriff Kaufkraft beschreibt in diesem Zusammenhang den Wert des Geldes und besagt, wie viele Güter ich mit einer Geldeinheit erwerben kann.
- Bekomme ich für eine Geldeinheit mehr Güter, so sprechen wir von einer steigenden Kaufkraft oder auch von einer Deflation.
- Bekomme ich für eine Geldeinheit weniger Güter, so sprechen wir von einer sinkenden Kaufkraft oder auch Inflation.
Für das Wirtschaftsgeschehen einer Volkswirtschaft ist aber nicht nur die Kaufkraft des eigenen Landes von Interesse, sondern auch ein internationaler Vergleich. Speziell hierfür wurde der Verbraucherpreis harmonisiert und der HVPI (harmonisierter Verbraucherpreisindex) entwickelt.