Die Debitorenumschlagshäufigkeit wird errechnet, indem der Umsatz inkl. Umsatzsteuer durch die durchschnittlichen Liederforderungen, also die Summe aus Anfangsbestand und Endbestand dividiert durch 2, dividiert wird. Die sich daraus ergebende Debitorenumschlagshäufigkeit gibt Auskunft darüber, wie häufig sich der Debitorenstand im Laufe eines Geschäftsjahres erneuert.

Zum besseren Verständnis finden Sie nachstehend noch ein konkretes Beispiel mit dem dazugehörigen Lösungsschritt.

Übung Debitorenumschlagshäufigkeit berechnen und interpretieren

Für die Berechnung benötigen Sie zuerst einmal den Umsatz inkl. Umsatzsteuer für das Jahr 2018. Diesen finden Sie in der Gewinn- und Verlustrechnung. Ergänzend dazu müssen in weiterer Folge die durchschnittlichen Lieferforderungen berechnet werden. Hierfür benötigen wir den Forderungsbestand per 01.01.2018 und per 31.12.2018. Diesen finden wir in der Bilanz.

Der Umsatz für das Jahr 2018 beträgt laut Gewinn- und Verlustrechnung Euro 2.708,00. Aber Achtung hierbei handelt es sich um den Nettoumsatz. Wenn wir uns die Formel aber noch einmal etwas genauer ansehen, benötigen wir den Bruttoumsatz. Diesen müssen wir also zuerst errechnen. Sehen wir uns das Ganze nun kurz für Deutschland und Österreich an. Für Deutschland nehmen wir hier den Steuersatz von 19 % und für Österreich die 20 %.

Euro 2.708,00 * 119 / 100 = Euro 3.222,52 DE Bruttoumsatz
Euro 2.708,00 * 120 / 100 = Euro 3.249,60 AT Bruttoumsatz

Im nächsten Schritt können Sie nun die durchschnittlichen Lieferforderungen berechnen. Diese finden Sie um Umlaufvermögen. Zu Beginn des Jahres 2018 weist die Bilanz Lieferforderungen in Höhe von Euro 264,00 und zum Jahresende in Höhe von Euro 282,00 aus. Da Sie aber die durchschnittlichen Lieferforderungen benötigen, müssen Sie den Anfangsbestand und Endbestand summieren und anschließend durch 2 dividieren.

(Euro 264,00 + Euro 282,00) / 2 = Euro 273,00 durchschnittliche Lieferforderungen

Nachdem Sie nun alle Werte ermittelt haben, können Sie die Debitorenumschlagshäufigkeit ermitteln. Hierfür dividieren Sie einfach den Bruttoumsatz durch die durchschnittlichen Lieferforderungen.

Euro 3.222,52 / Euro 273,00 = 11,80 Debitorenumschlagshäufigkeit DE
Euro 3.249,60 / Euro 273,00 = 11,90 Debitorenumschlagshäufigkeit AT

Am Beispiel Deutschland beträgt die Debitorenumschlagshäufigkeit 11,80 und für Österreich 11,90. Die Differenz zwischen den beiden Ländern ist auf den unterschiedlichen Steuersatz zurückzuführen.

Die ersten knapp 21 Jahre seines Berufslebens hat Mag. (FH) Daniel Neurauter in unterschiedlichen Funktionen für österreichische und international tätige Banken gearbeitet, bevor es Daniel Neurauter 2016 in die Beratungs- und Bildungsbranche verschlagen hat. Heute arbeitet er als selbständiger Autor, Dozent und Business-Trainer für diverse Unternehmen, Hochschulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen sowie als selbständiger Unternehmensberater mit angeschlossener Multimedia-Agentur.