Übung – Beispiel Buchungssatz Garantierückstellung bilden

Bilden Sie den Buchungssatz Garantierückstellung bilden für nachfolgende Angabe. Die BusinessFragen OG bildet im laufenden Geschäftsjahr eine Garantierückstellung in Höhe von Euro 2.500,00 für verkaufte Produkte. Verbuchen Sie den Geschäftsfall.

Um den Buchungssatz für die Garantierückstellung richtig durchzuführen empfehlen wir auf die 4 Schritte zum richtigen Buchungssatz zurückzugreifen. Die nachfolgenden 4 Schritte zeigen Ihnen wie Sie zum richtigen Buchungssatz gelangen und dadurch Fehler vermeiden. Wir empfehlen Ihnen, sich immer diese 4 Schritte vor Augen zu rufen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Dies gilt vor allem, wenn Sie noch keine Erfahrung in Bezug auf die doppelte Buchhaltung gesammelt haben. 

• Welche Konten werden benötigt?
• Um welche Kontoart / Kontenklasse handelt es sich?
• Handelt es sich um eine Vermehrung oder eine Verminderung?
• Erfolgt die Verbuchung im Soll oder im Haben?

Lösung Buchungssatz Garantierückstellung bilden

Da es sich in diesem Beispiel um die Bildung einer Garantierückstellung handelt, benötigen Sie zuerst einmal ein Konto auf dem die Garantierückstellung selbst verbucht wird. Darüber hinaus benötigen Sie auch noch eine Aufwandskonto für die Garantierückstellung. Der Grund hierfür ist, dass Sie ja zum heutigen Zeitpunkt davon ausgehen, dass Sie in Zukunft eine Garantieleistung erbringen müssen. Dementsprechend handelt es sich hierbei um einen Aufwand für eventuell eintretende Leistungen, welche Sie erbringen müssen. Das Konto Garantierückstellung selbst benötigen Sie, da es sich hierbei ja um ein Art von Schulden gegenüber Ihren Kunden handelt. Eine Umsatzsteuer fällt in diesem Zusammenhang nicht an.

• Aufwand Garantierückstellung
• Garantierückstellung

Nachdem Sie nun die benötigten Konten bestimmt haben, müssen Sie sich überlegen um welche Kontoarten es sich handelt. Zur Auswahl stehen die nachfolgenden Kontoarten.

• Aktives Bestandskonto – Aktivkonto
• Passives Bestandskonto – Passivkonto
• Ertragskonto
• Aufwandskonto

Schritt 1 und 2

Im konkreten Beispiel „Buchungssatz Garantierückstellung bilden“ benötigen Sie somit die Konten Aufwand Garantierückstellung und Garantierückstellungen. Wie der Name schon besagt handelt es sich beim Aufwand Garantierückstellung um eine Aufwandskonto. Nachdem die Garantierückstellung eine Art Schuld gegenüber dem Kunden darstellt finden wir die Rückstellungen auf der Passiva einer Bilanz. Es handelt sich hierbei somit um ein Passivkonto.

• Aufwand Garantierückstellung – Aufwandskonto
• Garantierückstellungen – Passives Bestandskonto/Passivkonto

Schritt 3

Somit sind Sie auch schon beim dritten Schritt zum richtigen Buchungssatz angelangt und müssen sich überlegen ob es hierbei um eine Vermehrung oder eine Verminderung des jeweiligen Konto handelt. Starten wir mit dem Aufwandskonto. Der zu bildende Aufwand wird mehr, weshalb hier von einer Vermehrung gesprochen wird. Darüber hinaus wird auch die eventuelle Schuld gegenüber dem Kunden mehr, weshalb es sich auch hier um eine Vermehrung handelt.

• Aufwand Garantierückstellung – Aufwandskonto – Vermehrung
• Garantierückstellungen – Passives Bestandskonto/Passivkonto – Vermehrung

Schritt 4

Abschließend müssen wir uns noch überlegen, was die Vermehrung bzw. Verminderung der Konten für unseren Buchungssatz Garantierückstellung bilden bedeutet. Eine Vermehrung eines Aufwandskontos wird immer im Soll und eine Vermehrung eines Passivkontos immer im Haben verbucht. Aus diesem Grund ergibt sich folgender Buchungssatz.

• Aufwand Garantierückstellung – Aufwandskonto – Vermehrung – Soll
• Garantierückstellungen – Passives Bestandskonto – Vermehrung Haben.

Bezüglich des Zuordnung der Beträge müssen wir uns in diesem Beispiel keine Gedanken machen, da der Betrag in Höhe von Euro 2.500,00 für beide Konten gleich hoch ist. Der Buchungssatz lautet somit

Aufwand Garantierückstellung Euro 2.500,00
an Garantierückstellungen Euro 2.500,00

Stellen wir abschließend den Buchungssatz Garantierückstellung bilden noch im T-Konto dar.

Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, welche Auswirkungen dieser Geschäftsfall auf den Gewinn bzw. Verlust eines Unternehmens hat. In diesem Zusammenhang wird zwischen erfolgserhöhend, erfolgsneutral und erfolgsmindernd unterschieden. Damit aber eine Erfolgswirkung vorliegt, muss der Buchungssatz ein Ertragskonto oder ein Aufwandskonto beinhalten. Ertragskonten wirken sich erfolgserhöhend, Aufwandskonten erfolgsmindernd und Bestandskonten erfolgsneutral aus.