Übung – Buchungssatz Verkauf Büroartikel

Bilden Sie den Buchungssatz Verkauf Büroartikel für nachfolgende Angabe: Die BusinessFragen OG verkauft über Ihren Onlineshop Büroartikel im Wert von Euro 340,00 abzgl. Umsatzsteuer. Die Bezahlung erfolgt mittels Kreditkarte.

Um den Buchungssatz für den Verkauf von Büroartikelen richtig durchzuführen empfehlen wir auf die 4 Schritte zum richtigen Buchungssatz zurückzugreifen. Die nachfolgenden 4 Schritte zeigen Ihnen, wie Sie zum richtigen Buchungssatz gelangen und dadurch Fehler vermeiden. Wir empfehlen Ihnen, sich immer diese 4 Schritte vor Augen zu rufen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Dies gilt vor allem, wenn Sie noch keine Erfahrung in Bezug auf die doppelte Buchhaltung gesammelt haben. 

• Welche Konten werden benötigt?
• Um welche Kontoart / Kontenklasse handelt es sich?
• Handelt es sich um eine Vermehrung oder eine Verminderung?
• Erfolgt die Verbuchung im Soll oder im Haben?

Lösung – Buchungssatz Verkauf Büroartikel

Der Verkauf von Büroartikeln führt zur Generierung eines Umsatzes, weshalb Sie hierfür zuerst einmal ein Erlöskonto benötigen. Darüber hinaus unterliegt jeder Verkauf von Waren der Umsatzsteuer, weshalb Sie auch ein Steuerkonto benötigen. Zu guter Letzt hat der Kunde den Kauf mittels Kreditkarte bezahlt, was dazu führt, dass Sie keine Forderung gegenüber dem Kunden haben, dieser hat seine Schuld ja bereits beglichen. Es entsteht jedoch eine Forderung gegenüber der Kreditkartengesellschaft. Der Grund hierfür ist relativ einfach erklärt. Im Rahmen einer Kreditkartenzahlung erhalten Sie als verkaufendes Unternehmen den Geldbetrag nicht sofort auf Ihrem Bankkonto gutgeschrieben, sondern dieser bleibt für einen gewissen Zeitraum bei der Kreditkartengesellschaft.

• Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen
• Umsatzerlöse
• Umsatzsteuer

Nachdem Sie nun die benötigten Konten bestimmt haben, müssen Sie sich überlegen um welche Kontoarten es sich handelt. Zur Auswahl stehen die nachfolgenden Kontoarten.

• Aktives Bestandskonto – Aktivkonto
• Passives Bestandskonto – Passivkonto
• Ertragskonto
• Aufwandskonto

Schritt 1 und 2

Im konkreten Beispiel „Buchungssatz Verkauf Büroartikel“ benötigen Sie somit das Konto Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen, das Umsatzsteuerkonto sowie das Konto Umsatzerlöse. Wie der Name Umsatzerlöse schon erkennen lässt handelt es sich hierbei um ein Ertragskonto. Die Forderungen finden Sie im Umlaufvermögen einer Bilanz, weshalb es sich beim Konto Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen um ein Aktives Bestandskonto handelt.

• Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen – Aktives Bestandskonto/Aktivkonto
• Umsatzerlöse – Ertragskonto
• Umsatzsteuer

Schritt 3

Somit sind Sie auch schon beim dritten Schritt zum richtigen Buchungssatz angelangt und müssen sich überlegen ob es hierbei um eine Vermehrung oder eine Verminderung des jeweiligen Kontos handelt. Der Erlös durch den Verkauf von Büroartikel wird mehr, weshalb es sich hierbei um eine Vermehrung handelt. Darüber hinaus nehmen auch Ihre Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen zu. Die Kreditkartengesellschaft schuldet Ihnen ja mehr. Über die Umsatzsteuer müssen Sie sich keine großen Gedanken machen, da es sich um keine Korrektur handelt, wird diese immer im Haben verbucht.

• Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen – Aktives Bestandskonto/Aktivkonto – Vermehrung
• Umsatzerlöse – Ertragskonto – Vermehrung
• Umsatzsteuer

Schritt 4

Abschließend müssen Sie sich noch überlegen, was die Vermehrung bzw. Verminderung der Konten für unseren Buchungssatz Verkauf Büroartikel bedeutet. Eine Vermehrung eines Aktivkontos wird immer im Soll und Vermehrung eines Ertragskontos immer im Haben gebucht.

• Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen – Aktives Bestandskonto/Aktivkonto – Vermehrung – Soll
• Umsatzerlöse – Ertragskonto – Vermehrung – Haben
• Umsatzsteuer – Haben

Bevor Sie die Buchung durchführen können, müssen Sie nun noch die Beträge errechnen. Der Steuersatz für Verkauf von Handelswaren bzw. in konkreten Fall Büroartikeln liegt in Deutschland bei 19 % und in Österreich bei 20 %. Laut Angabe beträgt der Umsatz Euro 340,00 abzgl. Umsatzsteuer. Es handelt sich also um einen Bruttobetrag. Dies erkennen Sie am Wort „abzgl.. Abkürzung für abzüglich“, was so viel bedeutet, wie dass die Steuer bereits inkludiert ist. Starten wir mit der Berechnung des Nettobetrages.

340,00 / 120 * 100 = 283,33 AT
340,00 / 119 * 100 = 285,71 DE

Nachdem Ihnen nun der Nettobetrag vorliegt, können Sie die Höhe der Steuer berechnen. Hierfür müssen Sie einfach nur den Nettobetrag vom Bruttobetrag abziehen.

340,00 – 283,33 = 56,67 AT
340,00 – 285,71 = 54,29 DE

Der Buchungssatz lautet somit

Forderungen gegenüber Kreditkartenunternehmen Euro 340,00
an Umsatzerlöse Euro 285,71 bzw. 283,33
an Umsatzsteuer Euro 56,67 bzw. 54,29

Stellen wir abschließend den Buchungssatz Verkauf Büroartikel noch im T-Konto dar.

Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, welche Auswirkungen dieser Geschäftsfall auf den Gewinn bzw. Verlust eines Unternehmens hat. In diesem Zusammenhang wird zwischen erfolgserhöhend, erfolgsneutral und erfolgsmindernd unterschieden. Damit aber eine Erfolgswirkung vorliegt, muss der Buchungssatz ein Ertragskonto oder ein Aufwandskonto beinhalten. Ertragskonten wirken sich erfolgserhöhend, Aufwandskonten erfolgsmindernd und Bestandskonten erfolgsneutral aus.

Die ersten knapp 21 Jahre seines Berufslebens hat Mag. (FH) Daniel Neurauter in unterschiedlichen Funktionen für österreichische und international tätige Banken gearbeitet, bevor es Daniel Neurauter 2016 in die Beratungs- und Bildungsbranche verschlagen hat. Heute arbeitet er als selbständiger Autor, Dozent und Business-Trainer für diverse Unternehmen, Hochschulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen sowie als selbständiger Unternehmensberater mit angeschlossener Multimedia-Agentur.