Buchungssatz Warenverkauf auf Ziel mit Rabatt
16. Februar 2023 2023-11-01 21:07Buchungssatz Warenverkauf auf Ziel mit Rabatt
Buchungssatz Warenverkauf auf Ziel mit Rabatt
Übung – Buchungssatz Warenverkauf mit Rabatt
Bilden Sie den Buchungssatz Warenverkauf mit Rabatt für nachfolgende Angabe: Die BusinessFragen OG verkauft Waren im Wert von Euro 5.000,00 exkl. Umsatzsteuer an einen Kunden auf Ziel. Dem Kunden werden 3 % Mengenrabatt gewährt. Verbuchen Sie den Geschäftsfall.
Um den Buchungssatz für den Warenverkauf mit Rabatt richtig durchzuführen empfehlen wir auf die 4 Schritte zum richtigen Buchungssatz zurückzugreifen. Die nachfolgenden 4 Schritte zeigen Ihnen, wie Sie zum richtigen Buchungssatz gelangen und dadurch Fehler vermeiden. Wir empfehlen Ihnen, sich immer diese 4 Schritte vor Augen zu rufen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Dies gilt vor allem, wenn Sie noch keine Erfahrung in Bezug auf die doppelte Buchhaltung gesammelt haben.
- Welche Konten werden benötigt?
- Um welche Kontoart / Kontenklasse handelt es sich?
- Handelt es sich um eine Vermehrung oder eine Verminderung?
- Erfolgt die Verbuchung im Soll oder im Haben?
Lösung – Buchungssatz Verkauf Büroartikel
Der Verkauf von Handelswaren führt zur Generierung eines Umsatzes, weshalb Sie hierfür zuerst einmal ein Erlöskonto benötigen. Darüber hinaus unterliegt jeder Verkauf von Waren der Umsatzsteuer, weshalb Sie auch ein Steuerkonto benötigen. Zu guter Letzt hat der Kunde den Wareneinkauf auf Ziel gekauft, was dazu führt, dass eine Forderung gegenüber dem Kunden entsteht.
- Forderungen aus LuL
- Umsatzerlöse
- Umsatzsteuer
Nachdem Sie nun die benötigten Konten bestimmt haben, müssen Sie sich überlegen um welche Kontoarten es sich handelt. Zur Auswahl stehen die nachfolgenden Kontoarten.
- Aktives Bestandskonto – Aktivkonto
- Passives Bestandskonto – Passivkonto
- Ertragskonto
- Aufwandskonto
Schritt 1 und 2
Im konkreten Beispiel „Buchungssatz Warenverkauf mit Rabatt“ benötigen Sie somit das Konto Forderungen aus LuL, das Umsatzsteuerkonto sowie das Konto Umsatzerlöse. Wie der Name Umsatzerlöse schon erkennen lässt handelt es sich hierbei um ein Ertragskonto. Die Forderungen finden Sie im Umlaufvermögen einer Bilanz, weshalb es sich beim Konto Forderungen aus LuL um ein Aktives Bestandskonto handelt.
- Forderungen aus LuL – Aktives Bestandskonto/Aktivkonto
- Umsatzerlöse – Ertragskonto
- Umsatzsteuer
Schritt 3
Somit sind Sie auch schon beim dritten Schritt zum richtigen Buchungssatz angelangt und müssen sich überlegen ob es hierbei um eine Vermehrung oder eine Verminderung des jeweiligen Kontos handelt. Der Erlös durch den Verkauf von Waren wird mehr, weshalb es sich hierbei um eine Vermehrung handelt. Darüber hinaus nehmen auch Ihre Forderungen gegenüber dem Kunden zu. Der Kunde schuldet Ihnen ja mehr. Über die Umsatzsteuer müssen Sie sich keine großen Gedanken machen, da es sich um keine Korrektur handelt, wird diese immer im Haben verbucht.
- Forderungen aus LuL – Aktives Bestandskonto/Aktivkonto – Vermehrung
- Umsatzerlöse – Ertragskonto – Vermehrung
- Umsatzsteuer
Schritt 4
Abschließend müssen Sie sich noch überlegen, was die Vermehrung bzw. Verminderung der Konten für unseren Buchungssatz Warenverkauf mit Rabatt bedeutet. Eine Vermehrung eines Aktivkontos wird immer im Soll und Vermehrung eines Ertragskontos immer im Haben gebucht.
- Forderungen aus LuL – Aktives Bestandskonto/Aktivkonto – Vermehrung – Soll
- Umsatzerlöse – Ertragskonto – Vermehrung – Haben
- Umsatzsteuer – Haben
Bevor Sie die Buchung durchführen können, müssen Sie nun noch die Beträge errechnen. Der Steuersatz für Verkauf von Handelswaren liegt in Deutschland bei 19 % und in Österreich bei 20 %. Laut Angabe beträgt der Umsatz Euro 5.000,00 exkl. Umsatzsteuer. Es handelt sich also um einen Nettobetrag. Dies erkennen Sie am Wort „exkl. Abkürzung für exklusive“, was so viel bedeutet, wie dass die Steuer noch hinzu kommt.
Berechnung Rabatt
Im Zusammenhang mit der Verbuchung von Rabatten müssen Sie unterscheiden, ob es sich um einen sofort gewährten Rabatt oder um einen nachträglichen Preisnachlass handelt. In diesem konkreten Beispiel wird der Rabatt sofort gewährt, also bereits im Rahmen der Rechnungslegung. In solch einem Fall kann der Rabatt, sofort bei der Rechnungserstellung berücksichtigt werden. Starten wir mit der Berechnung des Rabattes. Laut Angabe beträgt dieser 3 %. Der Rabatt wird immer vom Nettobetrag gerechnet.
5.000,00 * 3 / 100 = 150,00
Nachdem Sie nun der Rabatt in Höhe von Euro 150,00 ermittelt haben, können Sie diesen vom Nettobetrag abziehen und erhalten so den Netto-Rechnungsbetrag nach Rabatt.
5.000,00 – 150,00 = 4.850,00
Darauf folgend können Sie, wie bereits gewohnt, mit der Berechnung der Steuer beginnen. Achtung: Die Berechnung erfolgt nun vom reduzierten Nettobetrag, also von den Euro 4.850,00.
4.850,00 * 19 / 100 = 921,50 DE
4.850,00 * 20 / 100 = 970,00 AT
Abschließend muss nur von der Bruttobetrag berechnet werden. Dieser erfolgt, indem Sie die Summe aus dem Nettobetrag und der Steuer ermitteln.
4.850,00 + 921,50 = 5.771,50 DE
4.850,00 + 970,00 = 5.820,00 AT
Der Buchungssatz lautet somit
Forderungen aus LuL Euro 5.771,50 bzw. 5.820,00 an Umsatzerlöse Euro 4.850,00 an Umsatzsteuer Euro 921,50 bzw. 970,00
Stellen wir abschließend den Buchungssatz Warenverkauf mit Rabatt noch im T-Konto, am Beispiel Österreich, dar.
Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, welche Auswirkungen dieser Geschäftsfall auf den Gewinn bzw. Verlust eines Unternehmens hat. In diesem Zusammenhang wird zwischen erfolgserhöhend, erfolgsneutral und erfolgsmindernd unterschieden. Damit aber eine Erfolgswirkung vorliegt, muss der Buchungssatz ein Ertragskonto oder ein Aufwandskonto beinhalten. Ertragskonten wirken sich erfolgserhöhend, Aufwandskonten erfolgsmindernd und Bestandskonten erfolgsneutral aus.