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Doppelte Buchführung – Die Grundlagen im Überblick

Doppelte Buchhaltung
Rechnungswesen

Doppelte Buchführung – Die Grundlagen im Überblick

Die Doppelte Buchführung dient zur Erfassung aller auftretenden Geschäftsfälle eines Jahres. Abhängig von der gewählten Rechtsform ist die Doppelte Buchführung Pflicht oder kann auf freiwilliger Basis durchgeführt werden. Alternativ, sofern keine Pflicht besteht, kann auf die Einnahmen-Ausgaben Rechnung zurück gegriffen werden.

Die Doppelte Buchhaltung und Ihre Relevanz

Wie bereits kurz angeführt, benötigt ein Unternehmen eine Rechnungslegung bzw. Buchführung. Dies hat einerseits gesetzliche Gründe und andererseits auch betriebswirtschaftliche Gründe. Die Buchführung liefert Unternehmen zahlreiche Vorteile und Informationen.

Betriebswirtschaftliche Gründe für die Doppelte Buchführung

  • Eigeninteresse
  • Interesse der Bank
  • fristgerechte Begleichung der Rechnungen
  • Information über Liquidität eines Unternehmens
  • Ermittlung des Vermögens eines Unternehmens
  • Berechnung des Jahresüberschusses bzw. Jahresfehlbetrag

Die gesetzliche Regelung der Doppelten Buchführung ist in Österreich auf das Unternehmensgesetzbuch (UGB) bzw. die Bundesabgabenordnung (BAO = Steuerrecht) zurück zu führen.

Wodurch zeichnet sich die Doppelte Buchführung aus?

Die Aufzeichnung aller Geschäftsfälle, welche innerhalb eines Geschäftsjahres anfallen, werden mithilfe der Buchführung erfasst. Hierzu zählen beispielsweisen der Einkauf von Waren, Rohstoffen oder aber auch der Verkauf von Handelswaren. Neben der Erfassung der Geschäftsfälle dient die Buchführung zur Ermittlung des Unternehmenserfolges.

Die doppelte Buchführung ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass …

  • der Gewinn bzw. Verlust eines Unternehmens auf zweifach ermittelt wird. Dies erfolgt direkt durch die Erfolgsrechnung und indirekt durch den Vermögensvergleich.
  • alle Geschäftsfälle und Beträge chronologisch und systematisch erfasst werden. Die Erfassung erfolgt in der richtigen Zeitreihenfolge als auch nach der Art eines Geschäftsfalles.
  • die Erfassung eines Betrages ebenfalls zweifach erfolgt. Einmal im Soll und einmal im Haben.

Für die Verbuchung und Erfassung von Geschäftsfällen wird auf sogenannte Konten gesetzt. Welche Konten es gibt und wie die doppelte Buchführung im Detail funktioniert, zeigen wir in Ihnen nachfolgend.

Kontenplan

Im Rahmen dieses Abschnitts beschäftigen Sie sich mit dem Kontenplan, also mit einer Auflistung aller im Rahmen der Doppelten Buchführung verwendeten Konten. Der nachfolgend dargestellte Kontenplan stellt lediglich ein Beispiel zum besseren Verständnis dar, und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Darüber hinaus kann es von Land zu Land sowie von Schulstufe zu Schulstufe zu Unterschieden kommen.

Kontoklassen & Kontoarten

Bei genauer Betrachtung des Kontenplans können wir unterschiedliche Kontenklassen sowie Kontoarten identifizieren. Welche das sind, zeigen wir Ihnen nachfolgend.

Aktive Bestandskonten
Anlagevermögen (Klasse 0)
Vorräte (Klasse 1)
Sonstiges Umlaufvermögen (Klasse 2)

Passive Bestandskonten
Verbindlichkeiten (Klasse 3)

Ertragskonten
Betriebliche Erträge (Klasse 4)

Aufwandskonten
Materialaufwand (Klasse 5)
Personalaufwand (Klasse 6)
Abschreibung und betrieblicher Aufwand (Klasse 7)

Ertragskonten und Aufwandskonten
Finanzerträge und Finanzaufwendungen (Klasse 8)

Kapitalkonten und Abschlusskonten
Eigenkapital, Rücklagen, Schlussbilanzkonto (Klasse 9)

Doppelte Buchhaltung – Soll vs. Haben

Wie bereits kurz angesprochen, werden die Beträge jedes Geschäftsfalles doppelt erfasst. Konkret bedeutet dies, dass Sie für jeden Geschäftsfall mindestens 2 Konten benötigen, wovon eines im Soll (linke Seite eines Kontos) und eines im Haben (rechte Seite eines Kontos) bebucht wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die Soll-Seite und die Haben-Seite immer in der selben Höhe bebucht wird. Ob die Buchung im Soll oder im Haben erfolgt hängt vom jeweiligen Geschäftsfall ab.

Aktive Bestandskonten

Mehrung aktive Bestandskonten – Buchung im Soll
Minderung aktive Bestandkonten – Buchung im Haben

Passive Bestandskonten

Mehrung passive Bestandskonten – Buchung im Haben
Minderung passive Bestandskonten – Buchung im Soll

Ertragskonten

Mehrung Ertragskonten – Buchung im Haben
Minderung Ertragskonten – Buchung im Soll

Aufwandskonten

Mehrung Aufwandskonten – Buchung im Soll
Minderung Aufwandkonten – Buchung im Haben

Doppelte Buchhaltung – Buchungssatz bilden

Die nachfolgenden 4 Schritte zeigen Ihnen wie Sie zum richtigen Buchungssatz gelangen und Fehler vermeiden. Wir empfehlen Ihnen, sich immer diese 4 Schritte vor Augen zu rufen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Dies gilt vor allem, wenn Sie noch keine Erfahrung in Bezug auf die doppelte Buchhaltung gesammelt haben. 

  • Welche Konten werden benötigt?
  • Um welche Kontoart / Kontenklasse handelt es sich?
  • Handelt es sich um eine Vermehrung oder eine Verminderung?
  • Erfolgt die Verbuchung im Soll oder im Haben?

Zum besseren Verständnis haben wir Ihnen nachfolgend ein kurzes Video mit einem Beispiel zum Buchungssatz aufgenommen.


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Die ersten knapp 21 Jahre seines Berufslebens hat Mag. (FH) Daniel Neurauter in unterschiedlichen Funktionen für österreichische und international tätige Banken gearbeitet, bevor es Daniel Neurauter 2016 in die Beratungs- und Bildungsbranche verschlagen hat. Heute arbeitet er als selbständiger Autor, Dozent und Business-Trainer für diverse Unternehmen, Hochschulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen sowie als selbständiger Unternehmensberater mit angeschlossener Multimedia-Agentur.

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