Übung – Beispiel Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand

Bilden Sie den Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand für nachfolgende Aufgabe: Die BusinessFragen OG erhält die Eingangsrechnung für eine im Mai durchgeführte Werbekampagne. Der Rechnungsbetrag beträgt Euro 550,00 Netto. Verbuchen Sie die Eingangsrechnung.

Um den Buchungssatz für den Erhalt der Eingangsrechnung richtig durchzuführen empfehlen wir auf die 4 Schritte zum richtigen Buchungssatz zurückzugreifen. Die nachfolgenden 4 Schritte zeigen Ihnen wie Sie zum richtigen Buchungssatz gelangen und dadurch Fehler vermeiden. Wir empfehlen Ihnen, sich immer diese 4 Schritte vor Augen zu rufen und diese Schritt für Schritt abzuarbeiten. Dies gilt vor allem, wenn Sie noch keine Erfahrung in Bezug auf die doppelte Buchhaltung gesammelt haben. 

• Welche Konten werden benötigt?
• Um welche Kontoart / Kontenklasse handelt es sich?
• Handelt es sich um eine Vermehrung oder eine Verminderung?
• Erfolgt die Verbuchung im Soll oder im Haben?

Lösung Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand

Da es sich in diesem Beispiel um den Erhalt einer Eingangsrechnung für Werbeaufwand handelt benötigen Sie zuerst einmal ein Konto für den Werbeaufwand. Nachdem es sich in diesem Beispiel erst um den Erhalt, jedoch noch nicht um die Begleichung, der Eingangsrechnung handelt, entsteht für das Unternehmen eines Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen. Zu guter Letzt haben Sie in diesem Fall noch eine Leistung erworben, weshalb Sie das Vorsteuerkonto benötigen. Dementsprechend benötigen Sie für den Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand drei Konten.

• Werbeaufwand
• Vorsteuer
• Verbindlichkeiten aus LuL

Nachdem Sie nun die benötigten Konten bestimmt haben, müssen Sie sich überlegen um welche Kontoarten es sich handelt. Zur Auswahl stehen die nachfolgenden Kontoarten.

• Aktives Bestandskonto – Aktivkonto
• Passives Bestandskonto – Passivkonto
• Ertragskonto
• Aufwandskonto

Schritt 1 und 2

Im konkreten Beispiel „Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand“ benötigen Sie zuerst einmal ein Aufwandskonto für die durchgeführte Werbekampagne. Die Schulden, also Verbindlichkeiten, eines Unternehmens finden wir auf der Passivseite im Fremdkapital einer Bilanz, weshalb Sie neben dem Aufwandskonto auch noch ein Passivkonto benötigen. Mit dem Vorsteuerkonto müssen Sie sich nicht näher beschäftigen, da dieses sofern es sich um keine Korrektur handelt immer im Soll gebucht wird.

• Werbeaufwand – Aufwandskonto
• Vorsteuer
• Verbindlichkeiten aus LuL – Passives Bestandskonto/Passivkonto

Schritt 3

Somit sind Sie auch schon beim dritten Schritt zum richtigen Buchungssatz angelangt und müssen sich überlegen ob es hierbei um eine Vermehrung oder eine Verminderung des jeweiligen Konto handelt. Starten wir mit dem Aufwandskonto. Nachdem die Werbeagentur für Sie eine Werbekampagne durchgeführt hat und diese von Ihnen als Gegenleistung einen Geldbetrag fordert, wird Ihr finanzieller Aufwand mehr. Es handelt sich also um eine Vermehrung des Aktivkontos. Ebenso vermehren sich die Verbindlichkeiten gegenüber der Werbeagentur, da Sie die Eingangsrechnung noch nicht bezahlt haben.

• Werbeaufwand – Aufwandskonto – Vermehrung
• Vorsteuer
• Verbindlichkeiten aus LuL – Passives Bestandskonto/Passivkonto – Vermehrung

Schritt 4

Abschließend müssen wir uns noch überlegen, was die Vermehrung bzw. Verminderung der Konten für unseren Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand bedeutet. Eine Vermehrung eines Aufwandskontos wird immer im Soll verbucht und eine Vermehrung eines Passivkontos im Haben. Aus diesem Grund ergibt sich folgender Buchungssatz.

• Werbeaufwand – Aufwandskonto – Vermehrung – Soll
• Vorsteuer – Soll
• Verbindlichkeiten aus LuL – Passives Bestandskonto/Passivkonto – Vermehrung – Haben

Nachdem Sie nun den Buchungssatz vorliegen haben, müssen Sie zu guter Letzt nur noch die Beträge ermitteln und richtig zuordnen. Laut Angabe handelt es sich beim Rechnungsbetrag in Höhe von Euro 550,00 um einen Nettobetrag. Aus diesem Grund müssen Sie zuerst den Bruttobetrag ermitteln. Das machen Sie ganz einfach, wie nachfolgend dargestellt. Der Steuersatz für eine Agenturleistung liegt in Österreich bei 20 % und in Deutschland bei 19 %.

550,00 * 120 / 100 = 660,00 AT
550,00 * 119 / 100 = 654,50 DE

Um den Vorsteuerbetrag zu erhalten, müssen Sie nun noch den Nettobetrag vom Bruttobetrag abziehen.

660,00 – 550,00 = 110,00 AT
654,50 – 550,00 = 104,50 DE

Somit haben Sie nun alle Informationen um den Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand vollständig zu erstellen. Der Buchungssatz lautet somit

Werbeaufwand Euro 550,00
Vorsteuer Euro 104,50 bzw. Euro 110,00
an Verbindlichkeiten aus LuL Euro 654,50 bzw. Euro 660,00

Stellen wir abschließend den Buchungssatz Eingangsrechnung Werbeaufwand noch im T-Konto dar.

Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, welche Auswirkungen dieser Geschäftsfall auf den Gewinn bzw. Verlust eines Unternehmens hat. In diesem Zusammenhang wird zwischen erfolgserhöhend, erfolgsneutral und erfolgsmindernd unterschieden. Damit aber eine Erfolgswirkung vorliegt, muss der Buchungssatz ein Ertragskonto oder ein Aufwandskonto beinhalten. Ertragskonten wirken sich erfolgserhöhend, Aufwandskonten erfolgsmindernd und Bestandskonten erfolgsneutral aus.